Zu meinem 55. Geburtstag überraschte mich meine Stieftochter Emily mit einem unerwarteten Geschenk: einem eleganten roten Cabrio.
Diese Geste war besonders überraschend, da unser Verhältnis ziemlich angespannt war.
Seit dem Tod seines Vaters David war unser Umgang miteinander höflich, aber distanziert und eher von Pflichtgefühl als von echter Verbundenheit geprägt.
An diesem Abend lud mich Emily zum Essen ein und gab mir die Autoschlüssel mit den Worten „Alles Gute zum Geburtstag“.
Das ist für dich. Sein Ton schien eher mechanisch als aufrichtig.
Später erwähnte er, dass etwas im Handschuhfach sei.
Als ich es öffnete, entdeckte ich einen Stapel Kinderzeichnungen.
Jede Zeichnung zeigte mich als Strichmännchen mit der Aufschrift „Mama“.
Dann machte Emily mir ein tiefempfundenes Geständnis: Sie hatte mich immer geliebt, aber sie hatte Angst, es zu zeigen, aus Angst, ihre verstorbene Mutter zu verraten.
Zeichnungen waren für ihn ein Weg, seinen wahren Gefühlen Ausdruck zu verleihen.
Wir umarmten uns, lachten und weinten zusammen und zum ersten Mal fühlte ich mich wirklich wie Emilys Mutter.